Natalia und Vitali Klitschko lassen sich nach 26 Jahren Ehe scheiden

Während Vitali Klitschko als Bürgermeister von Kiew seine Stadt gegen die Angriffe Russlands verteidigte, mobilisierte seine Ehefrau Natalia Klitschko in Deutschland die Massen. Sie sprach in Talkshows über die Herausforderungen der Ukrainer, sang für den wohltätigen Zweck und machte auf das große Elend aufmerksam. Die beiden wirkten – trotz der Distanz – stets wie eine Einheit. Jetzt haben die Klitschkos nach 26 Jahren überraschend die Scheidung eingereicht.
"Wir haben gemeinsam die Scheidung eingereicht, weil wir bereits seit Jahren getrennt leben und das jetzt offiziell machen wollen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und respektieren uns, aber wir leben schon länger getrennt in verschiedenen Städten", erklärte Vitali Klitschko der "Bild"-Zeitung. Der ehemalige Boxer und das frühere Model lernten sich bei einer Modenschau kennen. 1996 heirateten sie und bekamen drei Kinder: Sohn Yegor-Daniel kam im Jahr 2000 zur Welt, es folgten Elizabeth-Victoria und Max – benannt nach der deutschen Box-Ikone Max Schmeling.
Während Natalia Klitschko früher ihr Geld mit dem Modeln verdiente, ist sie seit einiger Zeit als Sängerin bekannt. Ihre Stimme nutzte sie zuletzt auch im Kampf für ihr Heimatland. Die in Hamburg lebende Musikerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, ukrainische Geflüchtete in Deutschland zu betreuen und sich für sie einzusetzen, während ihr zukünftiger Ex-Mann vor Ort für Kiew kämpft. Im März berichtete die 48-Jährige bei "Markus Lanz", dass sie es geschafft habe, ihre eigene Mutter im letzten Moment zu retten.
"Sie war die erste Woche jeden Tag im Bunker. Zuerst war sie sehr positiv, wie jeder in der Ukraine, und hat den Glauben gehabt, dass die nur Angst machen wollen", sagte Klitschko. Am vierten Tag habe ihre Mutter realisiert, "das ist kein Spiel mehr, das ist Krieg". Am Telefon habe Natalia ihre Mutter angeschrien, sie solle bitte ihr Leben retten, solange es noch möglich sei. Anfangs wollte ihre Mutter im Land bleiben. Es sei ihre Heimat, dort würde sie sterben, soll sie ihr gesagt haben. Für Natalia Klitschko war es die schlimmste Woche ihres Lebens. Bei Lanz musste die Sängerin ihre Tränen zurückhalten, als sie betonte, an den Beginn des Krieges würde sie sich für immer und ewig erinnern.